Zeitungsartikel

Karsthöhle in Herxheim am Berg, Kreis Bad Dürkheim, Amtsblatt der Verbandsgemeinde Freinsheim

Von Eric Hass

Die Karsthöhle von Herxheim am Berg

Teil 5

Stellungnahme zur Höhle.

Erstmals äußerten sich Fr. Dr. Zeeb-Lanz (Archäologie) und Frau Dr. Hildegard Hoppe-Strobel (Botanik) und der Diplomgeologe Guido Stahmer bei einem Sondervortrag am 10. Juni 2002 im Herxheimer Dorfgemeindehaus über die jeweilige Bedeutung in den Fachbereichen zu den Fundstellen Karsthöhle und Felsberg. Am 20. September 2003 verfasste das Denkmalamt Speyer einen Antrag auf Unterschutzstellung der Karsthöhle als Kulturdenkmal, der leider bis heute aus politischen Gründen (Anmerkung: geplanter Neubau der B 271 Ortsumgehung)nicht erfolgt ist. …

Karsthöhle in Herxheim am Berg, Kreis Bad Dürkheim, Amtsblatt der Verbandsgemeinde Freinsheim

Von Eric Hass

Die Karsthöhle von Herxheim am Berg

Teil 6, letzter Teil

Erstfund in Deutschland

In der Herxheimer Karsthöhle ist durch den bekannten Höhlenforscher Dieter Weber erstmalig ein kleines Krabbeltier entdeckt worden. …

In dunklen Tiefen der Erde, BNN

Training am Kletterturm in der Günther-Klotz-Anlage

Höhlenforschergruppe existiert seit über 35 Jahren

Auch Diebesgut entdeckten die Unterweltfreunde schon

Von unserem Mitarbeiter Gerhard Wolff

Es ist nichts für Menschen mit Platzangst und schon gar nichts für Zartbesaitete. Ein wenig Sportlichkeit sollte vorhanden sein, dazu eine Portion Abenteuerblut, gemischt mit dem Drang, unbekannte Welten zu entdecken. Dann kann es losgehen, mit dem Seil abwärts in die dunklen Tiefen der Erde, zu Tropfsteinen, Kristallen und vielem mehr: In die vielfach noch unentdeckte Höhlenwelt. Genau die ist immer wieder das Ziel der Mitglieder der Karlsruher Höhlenforschergruppe.

Schon seit 1963 besteht die Gruppe, deren Mitglieder sich regelmäßig in die Unterwelt abseilen. „Seit vor 25 Jahren das Bundesgebiet in Höhlenkatastergebiete eingeteilt wurde, führen wir das Höhlenkataster Rheinland Pfalz und Saarland“, erzählt Erich Knust, der fast von Anfang an dabei ist. Immerhin 420 Höhlen haben die Mitglieder der Karlsruher Gruppe in diesem Gebiet bereits erfasst und dokumentiert. „Wir vermessen die Höhlen, erstellen Pläne und machen Fotos“, erklärt Knust. Auch andere Dinge werden erforscht. So gibt es jetzt bereits vier Bände über die unterirdische Flora und Fauna in diesem Gebiet, erstellt von einem der zur Zeit rund 30 Aktiven.

Und man stößt manchmal auch auf etwas, was andere sorgfältig haben verschwinden lassen. So habe man in der Nähe von Kaiserslautern einmal gestohlene Motorräder in der Unterwelt gefunden, ein anderes Mal sind die Höhlenforscher auf gelagertes Gift gestoßen.

Auch in den Schweizer Alpen forschen die Mitglieder der Karlsruher Gruppe. „Dazu organisieren wir sportliche Höhlentouren in ganz Mitteleuropa“, berichtet Renald Soyeaux. Er ist der Ausbildungsleiter der Gruppe. Denn bevor es abwärts geht, muss hart trainiert werden. Auf- und eben vor allem abseilen müssen die Mitglieder quasi im Schlaf können. Hängen sie erst einmal in einer vielleicht hundert meter tiefen Spalte, muss jeder Handgriff sitzen. Geübt wird in Steinbrüchen und seit einiger Zeit auch an der Kletterwand des Abenteuerspielplatzes in der Günther-Klotz-Anlage. „Zur Ausbildung gehört natürlich auch die Theorie“, so Soyeaux, also zum Beispiel wie Höhlen entstehen und Materialkunde. Nach einiger Zeit geht es dann in die ersten Höhlen im Französischen Jura. Ein monatlicher Gruppentreff und Seminarvorträge in lockerer Folge gehören zum weiteren Angebot der Höhlenforschergruppe. Lange Tradition hat die Ostertour: „Mit Familien und Freunden fahren wir zu dieser Zeit immer in die Ardèche (Südfrankreich)“, erzählt Soyeaux. In dieser Gegend liegt auch die Höhle, die ihn bisher am meisten beeindruckt hat. Um diese zu erreichen, muss erst ein 40 Meter langer Spalt überwunden werden. „Der ist manchmal so eng, dass man die Luft anhalten muss, um weiterzukommen“, schmunzelt Soyeaux. In der Höhle selber befänden sich an Decken und Wänden die schönsten Kristalle.

Ihren Ursprung hat die Höhlenforschung übrigens in Kroatien, zur Zeit Österreich-Ungarns und hatte praktische Gründe: die Suche nach Wasser. Wer sich auch einmal in die Tiefe absetzen will - im kommenden Januar beginnt eine neue Ausbildungsreihe für Neueinsteiger. Kontakt über Renald Soyeaux, Telefon 88 21 61.

Ferienspaß 2006: Unter der Erde

Ausschreibung der Unternehmung

Unter der Erde (dunkel, nass und schmutzig) für Mädchen

Über Wissembourg und Niederschlettenbach fahren wir nach Nothweiler im Pfälzerwald. Nach einem Fußmarsch von 20 Minuten kommen wir zum Grubenhaus des Sankt Anna Stollens. Beim Warten auf die Führung besteht die Möglichkeit, Mineralien und Getränke zu kaufen. Wir „Fahren“ ein zu einem Besuch der Schaugrube. Zu Fuß geht es weiter zum „Tiefen Stollen“, dann in einer Wanderung von einer Stunde zu einer weiteren Grube. Anschließend fahren wir nach Lembach im Elsass zu einem verschwundenen Eisenwerk. Zu finden sind dort noch die „blauen Steine“, das sind Schlacken aus der Erzverhütung. Die Steine liegen in einem Bach, bringt also passende Schuhe mit. Be­ denkt bitte, dass die Temperatur in den Gruben unabhängig von der Außentemperatur, bei 10 Grad liegen. In den Gruben ist es nass und lehmig. Die blauen Steine finden wir in einem Bach, in den man auch reinfallen kann. Bitte mitbringen: Jacke oder Pullover, die nass und schmutzig werden kann, festes Schuhwerk, Gummistiefel, Regenbeklei­ dung, Vesper und Mittagessen, Getränke, einen Tüte für gesammelte Steine und eine Tüte für die nassen Schuhe, Ersatzschuhe und Ersatzstrümpfe, eine Taschenlampe mit neuen Batterien.

Termin: 05.08.06, Zeit: 9.30 – ca. 18.00 Uhr, Treffpunkt: Bushaltebucht bei der Straßen­ bahnhaltestelle „Kühler Krug“ (Kriegstraße), Veranstalter: Höhlenforschergruppe Karls­ ruhe

Tourenbericht

Alle neun ange­meldeten mutigen Mädchen kamen pünktlich zum Treffpunkt, wir konnten pünktlich los fahren. Die jüngste war 10, die älteste 13 Jahre alt. Das Angebot war an Teilnehmer von 9 bis 13 Jahre gerichtet. Die Busfahrt ver­lief ruhig, die Teilnehmerinnen kannten sich noch nicht untereinander, die Ferien haben ja gerade erst begonnen. Das war ein Vorteil gegenüber früheren Jahren, da am Ferien-Ende sich schon Grüppchen gebildet hatten, die sich nicht immer vertrugen.

Am Parkplatz in Nothweiler trafen wir ein weiteres Mitglied der Höhlenfor­schergruppe, so dass auf die 9 Teilnehmer 4 Betreuer kamen. Am Grubenhaus mussten wir etwas warten, da gerade eine Führung begann, es war Zeit zum Essen.

Die Führung in der Schaugrube St. Anna Stollen fand außerhalb der üblichen Füh­rungen durch das Ehepaar Himbacher statt, für unsere Gruppe alleine statt, sie dauerte etwas länger als, die sonst üblich, die Kinder waren interessiert.

Der Weg bergab zur nächsten besuchten Grube „Tiefen Stollen“ ging schneller als früher von Statten, die Mädchen waren nicht sehr an den dort zu findenden Steinen interessiert (im Gegen­satz zu früheren Jahren). Die Grube „Tiefer Stollen“ ist ausgebaut, wird derzeit aber nicht geführt. Im Stromkasten fanden wir, wie schon vor zwei Jahren, einen Siebenschläfer, der lange genug an einer Stelle sitzen blieb, um von allen gesehen zu werden, dann verschwand er.

Am Ende des ausgebauten Teils warteten die Mädchen, ein Be­treuer ging raus und machte das elektrische Licht aus. Die Mäd­chen konnten versuchen, nur mit Blick zum entfernten Eingang, den Zugangsstollen ohne Licht rauszu­laufen. Wir stellten fest, dass im Stollen weniger Wasser abfloss, als wir je beobachtet haben. Einzig aus dem Brunnen am Eingang floss noch ein dünner Wasserstrahl. Als wir herauskamen, fing es zu regnen an. Die Wanderung den Berg hoch wurde am Zwischenpunkt „Grenz­stein“ für einen sehr kurzen ge­schichtlichen Abriss unterbrochen, zu sehen ist dort auf zwei Seiten der Schlüssel des Klosters St. Peter zu Weisenburg als Grenzstein des früheren Mundatwaldes.

Programmpunkt „naturbelassene Grube“ war im Regen nicht so interessant, so gab es von jeder Teilnehmerin ein Foto wie sie aus dem Zugang kroch. Wegen des anhal­tenden Regens kamen alle Kinder recht schnell in die Grube von hörten sich auch einige Erklärungen an. Mit dem Rausgehen hörte der Regen auf.

An der Grenze bei Nothweiler ließen sich zu­nächst zwei, dann alle Mädchen neben einem Grenzstein oberhalb des ehemaligen Zöll­nerhäuschens am Parkplatz fotografieren, einen Fuß in Deutschland, einen in Frankreich. Für das „B“ auf der deutschen Seite gab es zunächst keine Erklärung, schließlich stammte der Stein aus dem Jahr 1826 und da gab es, das wussten die Mädchen auch, die Bundesre­publik noch nicht. Auf „Bayern“ kam keine. Auch weshalb das „F“ auf der französischen Seite tiefer liegt, interessierte nur die Be­treuerin. Das 1871 in ein „E“ abgeänderte „F“ musste ausgemeiselt werden, um 1918 wieder ein „F“ einsetzten zu können. Unter den blauen Steine hatte sich ein Mädchen was anders vorgestellt und war enttäuscht, auch standen diesmal keine Rinder auf der Weide, eine früher recht in­teressante Erfahrung der Stadtkinder. Aber auch ein frischer Kuhfladen war noch eine Attraktion und davon gab es genug, ebenso wie von den blauen Steinen. Um 17.50 Uhr kamen wir nach Karlsruhe zurück, nach 10 Minuten waren alle Mäd­chen abgeholt bzw. mit der Straßenbahn weggefahren.

über_uns/zeitungsartikel.txt · Zuletzt geändert: 2016/04/28 22:25 von 127.0.0.1
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