Zum 7. Mal treffen sich Mitglieder der HuK Nordrhein und der HFG Karlsruhe zu einem Forschungswochenende im bunten Sandstein an der unteren Saar.
Treff ist der Parkplatz Kastel. von der Grabungsstelle neben dem alten Friedhof und seiner ausgestellten Grabplatte gehen wir weiter zur Grabungsstelle. Am Vortag hatte Bruno von einem römischen Theater erzählt, dass man am Plateaurand, unweit des Sendemastes gefunden hatte. Das Terrain war näher untersucht worden, da es aufgefüllt werden sollte.
Wir fahren weiter zum diesjährigen Abschnitt, einem Felsband zwischen Altfels und Eißelsfels, der einzige Bereich, der bisher noch nicht abgegangen wurde.Vom Wanderparkplatz gehen wir auf dem ausgeschilderten Weg zum Altfelsen, begleitet vom Klang der unvermeidlichen Kettensägen. Wie in all den Jahren zuvor auch wird an verschiedenen Stellen im Wald Holz gemacht.
Auf der Ostseite des Altfelsens, an dessen Fuß, unterhalb mehrerer, teils begehbarer Felsbänder liegt der Zugang zu einer Höhle, die wir schon vor einigen Jahren gefunden hatten. Sie wurde nun endlich vermessen.
Dabei stellten wir fest, dass der Spalt sich sehr viel weiter reinzieht, als bei der ersten Messung festgestellt, über 5 Meter werden ausgemessen. Der Höhlenraum ist eng, und bleibt es auch. Er wird nicht befahren, allerdings bis ganz hinten ausgeleuchtet.
Die Höhle folgt einer Kluft, sie zieht mit deutlichem Gefälle in den Fels, senkrecht von der vorderen Kante weg.
Auf der Nordseite des hier schmalen Rückens, der sich vom Altfelsen nach Westen zieht, liegen einzelne Felsklötze, meist von oben den steilen Hang runtergerollt.
Zwischen zweien dieser Blöcke, die sich beide bewegt haben, liegt eine kleine Blocktrümmerhöhle. Eine Felsplatte ist gegen einen größeren Felsblock gekippt, so dass darunter ein abknickender Durchgang von etwa 7 m Länge entstanden ist.
Das kleine Felsdach mit einer anschließenden, engen Höhle liegt im durchbrochenen Felsband, das sich nun langsam nach Westen den Hang hinter zieht, während der Kamm ansteigt. Das heißt, der Abstand zur Kammlinie wird immer größer. Der Hang weicht nach Norden aus, bedingt wohl durch die Schichtung des Sandsteins. Eine nächst höhere Schicht oben auf dem Rücken schützt die die Höhlen und Felsdächer bildenden Schichten.
Der Felsdachbereich könnte auch als erweiterter Eingang der kleinen Höhle angesprochen werden. In der Mitte des Daches liegt eine Kluft, die sich vorne im Felsen kaum bemerkbar macht.
Die aus dem Felsdach weiterführende, etwa 5 Meter lange Höhle folgt dieser Kluft, in der Breitenentwicklung wird sie durch eine sonst nicht in Erscheinung tretende Schichtfuge beeinflusst.
Beide Einflüsse treten unterschiedlich stark hervor, der Einfluss der Kluft überwiegt.
Die Blocktrümmerhöhle liegt in dem nun schon 140 m vom Kammweg entfernten Hang, in dem nun in mehreren Stockwerken am Hang entlanglaufenden Felsband. Unterhalb des Felsbandes liegen Blocktrümmer mit teilweise sehr großen Blöcken. Zwischen einigen dieser Blöcke liegt eine, etwa parallel zur Hanglinie verlaufende Trümmerhöhle.
Der Boden wird gebildet aus kleineren Blöcken, die unterschiedlich hoch, nach Westen ansteigend liegen. Das Gestein ist überwiegend geröllhaltig und war in dicken Schichten gelagert.
Der recht hohe, etwas isoliert liegende Felsklotz liegt etwa 150 m westlich vom vorigen Objekt und etwas tiefer am Hang. Der etwa 4 Meter lange Durchgang wird durch eine relativ kleine Platte gebildet, die sich oben gegen den leicht überhängenden Felsen lehnt und so einen schmalen Durchgang so weit frei gibt, dass eine befahrbare Höhle entsteht, die an dem steilen Hang von unten her schwer erreichbar ist.
Das Felsband zieht sich weiter nach Westen, die Türme werden höher, die Wände glatter. Wir schauen auf die Uhr des GPS, es geht auf 5 Uhr zu. Ich schlage vor, hier abzubrechen und den Hang hoch zu gehen, hätte ich mal sein lassen! Ich rutsche auf dem glatten, nur oberflächlich trockenen Boden aus, falle hin, wie schon mehrfach heute, nur diesmal ist die linke Schulter ausgekugelt. Mit dem Seil gesichert steige ich hoch bis auf den Weg, Dann kann ich alleine laufen. Friedel kommt mit dem Wagen entgegen und wir fahren nach Saarburg in die Klinik. Nach 2 Stunden ist die Schulter wieder eingerenkt und ich wache auf. Nach weiteren 2 Stunden darf ich gehen. Es ist inzwischen halb 11, zu essen gibt es im Hotel nichts mehr. Ich gehe ins reservierte Zimmer und fange vor lauter Kummer mit einer Hand an, den Tagesbericht zu tippen.
Die Geländebegehung am Sonntag beschränkt sich wegen der am Vortag erlittenen Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit auf breite, gut begehbare Waldwege und Ortsstraßen.
Der Buchenwald an den Hängen östlich von Trassem ist noch recht durchsichtig, so kann man stellenweise gut feststellen, dass an den Hängen keine Felsbänder oder Felsen liegen.
Auf dem Weg nach Perdenbach kommen wir an einem recht aufwändig betonierten 4-Röhrenbrunnen vorbei. Friedel spricht den als im Zusammenhang mit dem Westwallbau entstanden an, Vergleichbares findet sich mehrfach in der Region, es diente den Arbeitskräften als Waschstelle. Weite Spuren finden wir hier nicht, wir suchen aber auch nicht danach.
Beim Ort sitzen umfangreiche Brennholzlager, ein Anwohner hat seine Meinung zu den damit verbundenen Unannehmlichkeiten deutlich gemacht. Es hat heute mehrfach geregnet, der Weg ist nass, wir gehen langsam und können damit der Aufforderung ohne weiteres nachkommen.