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Zitadelle Mainz 2011

Zitadelle Mainz - Bastion Albini / Bastion Albani, 16. April 2011

Eine Dreiergruppe der HFG, verstärkt durch wissenschaftliche Mitarbeiter der Uni Koblenz-Landau untersuchten am 16.4.2011 das biologische Inventar sowie das Wasser in einem Brunnen in der unterirdischen Anlage der Bastion Albani, die in unmittelbarere Nachbarschaft zum Römertheater Mainz liegt. Der eigentliche Zugang wurde durch den Bau des Bahnsteigs des Mainzer Südbahnhofs, heute S-Bahnhof Römertheater verschlossen, so dass man heute durch einen nachträglich gebrochenen Zugang in den zwischen 95 cm und 1,15 m breiten Gang steigt.

Die Gänge sind durchgehend sauber gemauert unter Verwendung von überwiegend Kalk- und Sandsteinen. Größere Steine sind sauber behauen, an zwei Stellen wird auf wieder verwendete Steine, so genannte Spolien, aus römischen Bauwerken hin-gewiesen.

Vom Einstieg steigt der Gang an, er folgt mit einigen Knicken, der Mauer der Bastion, die heute teilweise überschüttet ist und unter der Salvatorstraße und Wilhelmiterstraße verläuft.Nach einigen Metern kommt man zu einer seitlich gelegenen Brunnenkammer. Der Brunnenschacht mit einem mächtigen Brunnenkranz führtklares Wasser, auf dem ein dünnes Kalkhäutchen schwimmt. Auf dem Boden im Wasser liegen, neben zahlreichen abgebrochenen Sinterröhrchen einige Steine.

Mit einem Sieb wurden in diesem Brunnen Grundwasser bewohnende Tiere gesucht.

Aus der Decke wird an verschiedenen Stellen Kalk aus dem Mörtel ausgewaschen. Es bilden sich Makkaroni mit gelegentlich eigentümlichen Verdickungen

In der Zeit 1944 / 1945 wurden Teile der Anlage für den Luftschutz genutzt. Die Wände wurden weiß gestrichen, Türen wurden eingebaut um die Ausbreitung eventuell auftretender Druckwellen zu verhindern. Am rechten Gewölbeansatz sind in regelmäßigen Abständen schwarze Flecken vom Mörtel, mit dem Bakelit - Schellen der Stromversorgung angeklebt waren. Die moderne elektrische Beleuchtung wird bei Führungen genutzt und wurde für unsere Arbeiten freundlicherweise in Betrieb genommen.

Bei der Verlegung moderner Ver- und Entsorgungsleitungen kann nicht immer auf die Gänge Rücksicht genommen werden. An insgesamt drei Stellen kreuzen Leitungen den Gang. Dort wurden die teilweise entfernten Gewölbe mit Klinkersteinen und Beton ausgebessert und wieder hergestellt.