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Etroitures im Französischen Jura
Engstellenausbildung extrem: verlängertes Wochenende der HFG in der Umgebung des Dessoubre.
Gouffre du Belvédère (de Mont-de-Vougney)
November 2012, ein schöner Tag. In der Nähe von Mont-de-Vougney im Französischen Jura haben wir eine ausgezeichnete Aussicht. Es ist warm.
Bei einer vorigen Tour hatten wir die Stelle schon, damals bei starkem Regen, besichtigt. In der Nähe gibt es eine Höhle.
Doch was bedeutet eigentlich das Wort 'Etroiture=Engstelle' in der Höhlenbeschreibung?
Eine étroiture ist eine Engstelle. Nach einem Meter war zunächst - Höhlenende. Schluss. Wir begannen mit dem Ausräumen der hineingefallenen Steine, zumeist etwa faustgroß, einzelne Exemplare auch bis zu zehn Kilogramm schwer.
Eine Stunde später gelang das oben gezeigte Foto. Im Hintergrund: Tageslicht. Wir sind schon zwei, bald auch drei Meter im Inneren. Nochmals eine weitere Stunde später war das Seil im anschließenden Schacht eingebaut. Eine étroiture ist eine Engstelle. Die Befahrung war also nicht so ohne weiteres möglich. Warum das Seil so 'dick' wirkt? Der Schacht ist eben nicht so breit. Das ist ja schließlich eine Engstelle!
Nach drei Stunden war die Höhle ca. 20 Meter weit befahren. Die größten Probleme bereitet der Schachteinstieg, da das Seil (!) den Zugang verengt. Gleichzeitig knickt die Höhle hier 90 Grad ab und ein Felszacken (links vorne im Foto zu sehen) hängt sich an deinem Gurt ein… Ein netter Vorgeschmack, eine zu recht selten besuchte, in ursprünglichem Zustand erhaltene Höhle: nur zweien der fünf Teilnehmer unserer Befahrungsgruppe gelang die Schachtbefahrung: Nur die Schlanksten konnten hier vordringen.
Creux Peugier
Um den wunderschön auf der Hochfläche von Thiébouhans findet sich eine weitläufige, wellige Karstlandschaft. Einzelgehöfte sind zum Teil als Gasthof in Betrieb und erlauben einen angenehmen touristischen Aufenthalt, wären da nicht unvermittelt neben dem Auto vorzufindende Hohlräume…
Für eine Engstellenausbildung erschien uns dieser Schacht als zu geräumig, obwohl wir die passende Ausrüstung im Auto hatten.
Befahrung der Gouffre des Tronchots
Unser Ziel war eine weitere, als étroit beschriebene Höhle. Wir versprechen uns hier das Idyll der selten aufgesuchten, von menschlichen Spuren verschonten Höhle. Tatsächlich wurden wir während unserer Suchaktivitäten auf, über, unter, bei und in einem Felsband bei Cernay-l'Église von Passanten verschont.
Dass der Höhleneingang bereits eine extreme Engstelle bietet, in der gelegentlich der Helm vom Kopf runter und vor sich her geschoben werden musste, war fast zu erwarten. Im übrigen war die Höhle recht naturbelassen, lediglich eine Ansammlung von Steinen war auszulagern; vermutlich waren diese von schutzsuchenden Füchsen auf der Flucht vor Gewitterregen in den Höhleneingang verschleppt worden.
Im Foto sind zwei unserer Ausbildungsleiter zu sehen, während sie den Höhleneingang befreien.
weitere Höhlenbefahrungen und Karsttouren
Während dieser Ausbildungstour befuhren wir unter anderem zwei weitere Höhlen bei Mancenans, erkundeten mehrere Höhleneingänge im Gebiet von Chamesey und besichtigten den Oberlauf des Doubs