Klettersteige 2008

Klettersteiggehen in der französischen Schweiz, Juni 2008

1. Bericht: HFGler auf Abwegen

15. Juni 2008, Vaud/Fribourg, Schweiz

Ingolf, Eckart, Jörn und Lothar auf keiner Höhlensuche:

10 Uhr, Bahnhof Leysin-Feydey. Die Ausrüstung passt.

11 Uhr am Klettersteig Plan Praz, sehr schwierig eingestuft. Der Helm sitzt. Jetzt geht's los.

Der Klettersteig spielt mit Varianten von Überhängen.

11 Uhr 30, nach einigen Querungen ohne großen Höhenunterschied sind die Arme schon länger geworden. Der Klettersteig spielt mit Varianten von Überhängen.

Der Klettersteig spielt mit Varianten von Überhängen.

12 Uhr 15, nach der Hängebrücke und dem Notausstieg sind wir auch im dritten Teil dem Seil gefolgt. Die Füße berühren wieder den Boden. Seufzer der Erleichterung.

13 Uhr, Bahnhof Leysin-Feydey. Die Ausrüstung ist wieder im Auto. 1400 Meter Höhe, der Klettersteig war kaum höher. Von über hundert Bildern zeigen wir hier zwei.

Der Käse ist fertig.

14 Uhr 30, Alpkäserei Moléson. Der Käse ist fertig. Die Molke läuft ab. Wir ziehen uns zurück, ohne eine Höhle gesehen zu haben.

2. Bericht

Freitag 13.06.08

Ungeachtet des Datums treffen sich Eckart, Jörn, Lothar und Ingolf in Schutterwald-Langhust gegen 18.00 Uhr zur gemeinsamen Fahrt nach Montbovon in der französischen Schweiz. Nach verwirrendem Smalltalk zwischen einem jungen Zöllner - vermutlich noch in der Ausbildung - und den Fahrzeuginsassen kann die Fahrt bis auf einen vereinzelten Blitz aus wolkig heiterem Himmel auf der Autobahn ohne nennenswerte Zwischenfälle weitergeführt werden. Auffallend sind die vielen Kreisverkehre zwischen Bulle und Montbovon, die den Fahrzeugführer zu Schabernack verleiten.

Schließlich wird der Zielort erreicht und das Hôtel de la Gare in Augenschein genommen. Nach anfänglicher Sprachverwirrung zwischen Hôtelier und Gästen einigt man sich auf Hoch-Schwitzerdütsch, das von jedem Gesprächsteilnehmer verstanden wird. Nach der Zimmerverteilung können wir auch schon zum mitgebuchten Begrüßungsaperitif übergehen, welches dann nahtlos in ein vorzügliches Käsefondue mündet.

Nach dem Essen einigen wir uns darauf, dass wir alle Doc. Andy vermissen, denn der Entlastungsschnitt gegen den Druck in der Magengegend sollte wenigstens fachgerecht durchgeführt werden. Nach allerhand Neuigkeiten über geologische Spezialitäten des Oberrhein-Grabens und energetischer Möglichkeiten der Geothermie dort sowie zahlreichen Anekdoten aus dem aktiven Amateurfunkbereich begeben wir uns zur Nachtruhe.

Samstag 14.06.08

Er beginnt mit einem 1,5 stündigen Frühstück, das zwar wenig an Auswahl bietet aber alle auf angenehme Weise sättigt. Und so starten wir die Anfahrt an den Col du Pillon (1546 m. ü. NN), wo uns ein Aufstieg von etwa 850 m zum Klettersteig (ca. 2400 m. ü. NN.) erwartet. An dieser Stelle sei meinen Beifahrern nochmals für die vorbildliche Zurückhaltung gedankt („Gekotzt wird später!“). Nach ca. 750 Höhenmetern, die unsere Lungen ausgiebig genießen, heißt es an einem Schneefeld, in dem das Stahlseil verschwindet, zunächst Endstation und Abstieg zum Col du Pillon.

Da wir flexibel sind, nehmen wir den VIA FERRATA DE LA CASCADE, der etwa 50 Höhenmeter unter dem Col du Pillon liegt und verbringen dort den Rest des Tages. Ein kleines, schönes, verspielt angelegtes Klettervergnügen, das auf seinen ca. 400 Stahlseilmetern im Prinzip alles bereit hält, was man in einer Ferrata der französischsprechenden Regionen erwartet: Eine Affenschaukel, einen Holzbalken, einen Überhang, eine Passerelle, eine Poolleiter, eine Felsspalte, reichlich Botanik, die Unterquerung einer Cascade (daher der Name) und zum Abschluß eine Tyrolienne. Das feuchte Wetter macht dabei zwar weniger Freude, da sich die „verchromten“ Tritte mit nass-erdigen Schuhen nicht gut vertragen. Dafür sehen wir nach der Ferrata aber aus als kämen wir gerade aus der Gustav-Jakobs-Höhle…

Nach dieser gelungenen Tageskombi ist die Rückfahrt über Gstaad und Saanen ein willkommenes Kulturschmankerl, obwohl wir nur kurz zum Geldholen und Tanken anhalten.

Die Hotelduschen werden an diesem Abend ausgiebig getestet und allgemein für gut befunden. Man trifft sich in der Hotelgaststätte zum ausgiebigen Abendschmaus, um allerlei guter regionaler Finessen zu frönen. Auch dieser Abend erinnert uns alle an unsere „schmerzlich“ vermisste Andy. (Wir hätten Dich ja angefunkt, …)

Sonntag 15.06.08

Frühstück: S.o. Vorhaben: VIA FERRATA DE LA PLAN PRAZ ORT: Kanton Vaud, Oberhalb Leysin, im Wald, unter der Kabinenseilbahn, an der Felswand.

Beschreibung: S.o. ABER: keine Felsspalte, keine Poolleiter, keine Tyrolienne, DAFÜR: ausgiebig - oder ausgiebige - abweisende Horizontalteile, eine Fülle von Holzbalken (3 Stk) und Affenschaukeln (2 Stk), ausgeprägte Passerelles (2 Stk) und einen abschließenden Leiterparcours, welcher den gewogenen Ferratisten staunen lässt ob des Materials, das hierfür eigens herangeschleppt werden musste. Als Abrundung gibt es an einem der waldigen Notabstiege eine hölzerne Hühnerleiter. Auch hier lässt sich zusammenfassend sagen: „Eine rassige Französin unter den Ferratas“.

Nach kurzem Abwarten bis zum Regen wenden wir uns wieder dem Kanton Fribourg zu, um im Regen noch die örtlichen Käsereien zu besuchen. - Schließlich haben wir die Besichtigungen mit den Hotelübernachtungen mitgebucht -

Zuerst besichtigen wir die Industriekäserei in Pringy. Danach besuchen wir noch die Alpenschaukäserei in Le Moléson. Dort nimmt jeder von uns ein abschließendes Käseschmankerl zu sich.

Dies bereitet unseren Mägen wiederum Dehnungsschmerz und uns Trennungsschmerz. Und so verlassen wir nach etwas Bewegung und vielem guten Essen die Region Haute Gruyère um uns im Fußballverkehr bei Regen und reichlichem Betrieb mobiler Funkstationen wieder in die Heimat zu begeben (Tür-ki-ye!!!)

Dank an alle: Es war ein tolles Wochenende!!!

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